Die Erdkruste enthält die natürlichen Radionuklide Uran-238, Uran-235, Thorium-232 und Kalium-40. Als Zwischenprodukt der Zerfallsreihe des Uran-238 entsteht über Radium-226 das radioaktive Edelgas Radon-222 (Rn-222, Halbwertszeit 3,8 Tage). Radon geht mit anderen Elementen keine chemischen Verbindungen ein und ist deshalb besonders mobil.
Aus allen Materialien, in denen Uran vorhanden ist, vor allem aus dem Erdboden und den Baumaterialien, wird Radon freigesetzt und gelangt in die freie Atmosphäre oder in die Innenraumluft von Gebäuden.
Der Mittelwert der Radonkonzentration in Wohnungen beträgt in Deutschland rund 50 Bq/m3. Es können jedoch Radon-Jahresmittelwerte in Innenräumen zwischen 10 und mehreren 10000 Bq/m3 gemessen werden.
Mögliche Gründe für unterschiedlich hohe Radonkonzentrationen in Innenräumen entstehen u.A durch die vorhandene Gebäudestruktur (Risse, Rohrdurchführungen im Keller/ der Bodenplatte), der Gebäudeaufbau (Hohlräume unter dem Gebäude oder dem Vorhandensein von Naturkellern) oder der vorherschenden Radonkonzentration in der Bodenluft.